Main-Radweg von Miltenberg nach Aschaffenburg

Mein Blick am frühen Morgen von meinem himmlischen Himmelbett geht zum Fenster und leider bestätigt sich mein Geräusch – es regnet. Die Regenkleidung muss ich von ganz unter herausziehen, denn bisher hatte ich Glück und die letzten acht Tage war das Wetter fantastisch. Nach dem Frühstück radel ich zum Main und bin gleich auf dem Main-Radweg

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Der Himmel ist verhangen. Aus den Bergen hinter Miltenberg steigt dichter weißer Nebel auf

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Die Flusslandschaft wirkt verträumt und still, aber bei dem Regen habe ich keinen Blick dafür. Ich hoffe nur, dass es nicht den ganzen Tag regnet

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Bis Wörth am Main radel ich zügig durch und langsam wird der Regen weniger

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In Wörth am Main gab es die größte bayerische Werft. Hier wurden Schiffe für die Binnenschifffahrt gebaut und gewartet. Heute steht die berühmte Wörther Werft still, denn 1918 wurde die Ausbau- und Reparaturwerft auf die gegenüber liegende Mainseite umgesiedelt. Dort sehe ich einige Schiffe, an denen gearbeitet wird

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Der Hochwasserschutz in Wörth am Main beeindruckt mich, aber nach dem Hochwasser im Ahrtal im Juli ist das Thema sicher wieder mehr in den Vordergrund gerückt

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Der Regen hat aufgehört, aber der Radweg verläuft jetzt parallel zur Bundesstraße und die Autogeräusche sind unüberhörbar laut. Vielleicht wäre hier die andere Seite des Mains besser gewesen für den Verlauf des Main-Radwegs. Schön ist das hier nicht!

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Bei der blauen Stabbogenbrücke, die Niedernberg mit Sulzbach verbindet, führt mich der Main-Radweg endlich wieder am Main entlang und die Sonne kommt hinter den Wolken hervor. Meine Laune wird schlagartig besser und ich freue mich auf mein nächstes Ziel Aschaffenburg

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Kurz vor Aschaffenburg entdecke ich den Park Schönbusch. Der im Jahr 1775 entstandene Park zählt zu den ältesten und größten im englischen Landschaftsstil ausgeführten Parks Deutschlands und ist heute für Einheimische und Touristen ein bedeutendes Naherholungsgebiet. Auf einer Fläche von etwa 160 Hektar bietet er viele Wälder und Wiesentäler, einen idyllischen See, ein klassizistisches Schlösschen sowie gastronomische Einrichtungen

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Schloss Schönbusch liegt idyllisch am See, ist aber wegen Corona geschlossen

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Nach diesem schönen Park bei herrlichem Wetter sehe ich drei Kilometer weiter das Schloss Johannisburg, das Wahrzeichen Aschaffenburgs, das malerisch direkt am Main liegt und zu den bedeutendsten Bauten der deutschen Spätrenaissance gehört. Das aus rotem Sandstein bestehende Schloss wurde von 1605 bis 1614 errichtet und diente bis ins Jahr 1803 als zweite Residenz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten. Leider kann ich auch dieses Schloss nicht besichtigen

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An das Schloss grenzt ein sehr schöner Schlossgarten über der mittelalterlichen Stadtmauer, der zum Verweilen und Spazierengehen einlädt. Bei meinem Rundgang durch den schön bewachsenen und blühenden Park bin ich an einem klassizistischen Frühstückstempel und einem Teil des ehemaligen Stadtgrabens vorbeigekommen. Der Frühstückspavillon, auch Pavillon „Kapuziner Salon“ genannt, wurde 1782 nach der Idee von Emanuel Joseph d’Herigoyen im Schlossgarten errichtet

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Ein paar Gehminuten weiter befindet sich das Pompejanum, der weltweit einmalige Nachbau einer römischen Villa in Pompeji. Das Gebäude wurde auf Veranlassung von König Ludwig I. errichtet

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Der Schlossgarten wurde im 18. Jahrhundert angelegt und erstreckt sich vom Schloss bis zum Pompejanum und zur Saint-Germain-Terrasse. Um einen herum Feigenbäume, Agaven, Mandelbäume, winterharte Zypressen, Kiefern und Wein. Von den Weinlaubengängen oberhalb der Stadtmauer und den Sitznischen genießt man traumhafte Ausblicke auf die umliegenden Gebäude und das Mainufer

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Das mächtige Renaissanceschloss, die hübsche Altstadt, der englische Landschaftsgarten Park Schönbusch und ihre Lage am Main machen Aschaffenburg zu einem lohnenswerten Ausflugsziel. König Ludwig I. von Bayern bezeichnete sie im 19. Jahrhundert als „mein bayerisches Nizza“ und spielte damit auf das südländische Flair an, das sich die unterfränkische Stadt bis heute erhalten hat. Die schöne historische Altstadt Aschaffenburg fahre ich nur kurz durch. Die Stadt ist voller Menschen und ich ziehe mich zum Essen in mein Hotel „Zum Goldenen Ochsen“ zurück. Insgesamt bin ich 48,6 km gefahren

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20 Gedanken zu “Main-Radweg von Miltenberg nach Aschaffenburg

      1. Auch ich hinke mit meinen (Reise)berichten noch weit hinterher. Und hier hilft die Jahreszeit weniger: da es jetzt kuehler ist, kann – und muss – ich mehr im Garten tun.
        Liebe gruesse,
        Pit

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  1. Danke für diese Radtour ! Das mit dem Hochwasserschutz wird sicherlich ein großes Thema werden bei den Städten in Flussnähe. Hier wird sich zukünftig einiges tun was das betrifft.
    Mit dem Wetter muss man leben aber du machst ja eh immer das beste daraus. LG Manni

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    1. Vielen lieben Dank 😊, Regen finde ich im ersten Moment unbequem, aber mit guter Regenkleidung habe ich mich nach einer gewissen Zeit damit abgefunden und radel einfach durch. Fotografieren bei Regen ist einfach grässlich und das macht mir dann meistens mehr schlechte Laune 🤗

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  2. Danke für’s Mitnehmen, liebe Andrea. Bei schönem Wetter kann jeder radeln. 😉 Trotzdem scheint es eine schöne Etappe gewesen zu sein. Und für deine Mühen wurdest du dann auch noch mit Sonnenschein belohnt.

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    1. Liebe Tanja,
      mir ging es genauso und war auch überrascht über die Bezeichnung, aber der Beiname der Stadt als „bayerisches Nizza“ ist aus den Tagen des „Namensgebers“ Ludwig I. bis heute geblieben
      LG Andrea

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